PSA verwenden – wann?
Ein wichtiger arbeitshygienischer Ansatz besteht darin, Gefahren und Risiken so viel wie möglich bereits an der Quelle zu bekämpfen. Das Ziel dieser sog. arbeitshygienischen Strategie liegt in der möglichst effektiven Beherrschung von Sicherheits- und Gesundheitsrisiken. Wenn man nämlich dafür sorgt, dass Risiken gar nicht erst entstehen, sind keine Schutzmaßnahmen durch PSA notwendig. Auf diesem Wege wird auch einer unnötigen Belastung des Arbeitnehmers vorgebeugt. Die arbeitshygienische Strategie beruht auf den folgenden Schritten:
Bekämpfung der Ursachen:
- Risiko beseitigen: Prozess einstellen, auf Verwendung bestimmter Stoffe verzichten
- Ersetzung der Gefahrenquelle: sicherere Maschine, weniger schädliche Stoffe.
- Änderung der Arbeitsweise: Robotisierung, Absaugung durch Punktabsaugung
- Anpassung des Arbeitsplatzes: Bei Staub den Raum belüften, Gerüste für das Arbeiten in größeren Höhen aufstellen
Abschirmung:
- Gefahr an ihrer Quelle abschirmen: Einhausung, Sperrung
- Abtrennung: Abstellung in einem getrennten abgeschlossen Raum
Organisation:
- Mitarbeiter kürzer der Gefahr aussetzen: Rotation, Arbeit über mehrere Mitarbeiter verteilen
Persönlicher Schutz:
- Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung
Bei der Entscheidung, ob vielleicht doch kollektive Schutzmaßnahmen angewendet werden, ist die Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte bis zu einer bestimmten Höhe zulässig. Zuweilen werden persönliche Schutzmittel gegenüber kollektiven bevorzugt, da kollektiver Schutz im Vergleich zu individueller persönlicher Schutzausrüstung mit unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden sein kann. Eine solche Kostenabwägung ist allerdings unzulässig, wenn Personen möglicherweise krebserregenden Stoffen ausgesetzt sind. In diesem Fall ist die physische (Un-) Möglichkeit, zu einer weniger gesundheitsschädlichen Alternative zu greifen, die Norm.
Typen von persönlicher Schutzausrüstung
Bei Uniper kommen eine Vielzahl von verschiedenen PSA-Typen sowie bestimmte Arbeitskleidung zum Einsatz. Und wegen der verschiedenen Abteilungen mit ihren jeweils unterschiedlichen Arbeitsplätzen und den dort jeweils herrschenden speziellen Risiken ist die Auswahl des am besten geeigneten Mittels oftmals Maßarbeit. Bei fast allen Abteilungen ist bis ins Detail genau beschrieben, wo in den Fabriken welche Vorschriften gelten. Diese sind in den Werkshallen oder auf Anlagen häufig mit Piktogrammen angegeben.
PSA-Kategorien
Eine PSA muss in jedem Fall das CE-Kennzeichen tragen. Je nachdem kann eine Unterteilung nach Risikoarten vorgenommen werden, gegen die eine PSA schützen soll.
Kategorie 1
Geringe Risiken: Hierzu gehören Schutzmittel, die gegen relativ geringe Risiken, wie z. B. Gartenarbeiten oder Arbeiten bei feuchtem Wetter oder vor Regen schützen. Hier unterliegt der Gebrauch des betreffenden Schutzmittels keinem speziellen Risiko. Schutzmittel dieser Art sind von der EG-Prüfung befreit.
Kategorie 3
Komplexes Design für Hochrisikosituationen: Seriengefertigte Schutzmittel, die einer EG-Typenprüfung unterzogen werden müssen. Gilt für komplexe Schutzmittel, die den Benutzer vor Gefahren schützen, die möglicherweise tödlich sind oder die Gesundheit ernsthaft und bleibend schädigen können, wobei die akuten Effekte nach Annahme des Designers nicht rechtzeitig vom Benutzer erkannt werden. Solche Schutzmittel benötigen eine Gebrauchsanleitung, die den Nutzer in den Gebrauch und die Pflege des Schutzmittels einweist. Ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt ist der der Pflege.
Schutzmittel, die nicht unter die Kategorie 1 oder 3 fallen, sind automatisch Schutzmittel der Kategorie 2.
Fragen, Empfehlungen und/oder Anmerkungen zum Thema PSA
Für Fragen, Empfehlungen und Anmerkungen zu persönlicher Schutzausrüstung steht Ihnen Ihr Sicherheitsbeauftragter gern zur Verfügung. Er oder sie kann je nach Situation beurteilen, inwieweit das Tragen von PSA die beste Lösung darstellt und, wenn ja, welche PSA getragen werden muss.